EU-Abgeordneter fordert Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau

Aktionsbuendnis Muensterland gegen Atomanlagen; Ecodefense Moskau
Pressemitteilung
Bruessel, 23. Maerz 2007


EU-Abgeordneter fordert Stilllegung der Urananreicherungsanlage Gronau:

Russ.-dt.-Protest in Brüsseler EU-Parlament


Der EU-Abgeordnete Tobias Pflueger hat auf einem internationalen Hearing im EU-Parlament am gestrigen Abend die Stilllegung der Urananreicherungsanlage (UAA) Gronau sowie einen Stopp des Exports von Gronauer Uranmüll nach Russland gefordert. Damit unterstützte Pflueger die Forderungen von münsterländischen und russischen Anti-Atomkraft-Initiativen, die auf dem Hearing die Geschaeftspolitik der UAA-Betreiberin Urenco scharf kritisiert hatten. "Wir sind über die Unterstützung aus dem EU-Parlament sehr erfreut. Unser Protest gegen Urenco hat endlich Brüssel erreicht und wird nun im EU-Parlament aufgegriffen", so Willi Hesters vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen.

Das Hearing fand aus Anlass des 50. Jahrestags der EURATOM-Vertrags statt, der die Förderung der Atomenergie zum Ziel hat. "Wenn Urenco sich auf EURATOM für seine Uranmüllexporte nach Russland beruft, dann wird der Bock zum Gärtner gemacht, weil EURATOM nicht neutral ist," kritisierte Matthias Eickhoff vom Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen während der Anhörung. "Als multinationales Unternehmen, das zu zwei Dritteln dem britischen und niederländischen Staat gehört, hat Urenco direkten Einfluss auf die Politik von EURATOM. Zudem sitzt mit Herrn Hohlefelder ein hochrangiger Atombeamter der Kohl-Regierung im Aufsichtsrat der Urenco," machte Eickhoff die engen Verquickungen von Urenco mit der Politik deutlich.

"Urenco kann die Urananreicherung nur dann profitabl betreiben, wenn die Firma ihren Uranmüll billig in Russland entsorgt. Das ist ein unmoralisches und illegales Verhalten. Deshalb fordern wir den sofortigen Stopp dieser Uranmülltransporte von Gronau nach Russland. Wir hoffen, dass die Staatsanwaltschaft Münster Urenco schon bald aufgrund unserer Strafanzeige vom November 2006 vor Gericht bringt," so Vladimir Slivyak von der russischen Umweltorganisation Ecodefense im EU-Parlament.

Ecodefense absolviert momentan eine Vortragsreise durch Deutschland. Weitere Stationen sind Heidelberg, Bonn und Düsseldorf. Am heutigen Freitagvormittag findet vor dem Atomium in Brüssel eine dt.-russ. Kundgebung gegen die EU-Atompolitik und für den Ausstieg aus der Urananreicherung sowie ein Verbot des Uranmüllexports nach Russland statt.

Am Montag, 26. März, findet um 12 Uhr in Düsseldorf eine weitere russ.-dt. Kundgebung vor der Zentrale von E.ON statt (E.ON-Platz 1). E.ON hält zusammen mit RWE 50% der deutschen Urenco-Anteile und ist damit direkt für den Uranmüllexport nach Russland mitverantwortlich. Zu der Kundgebung rufen unter anderem der BBU (Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz), das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, Ecodefense sowie der AKU (Arbeitskreis Umwelt) Gronau auf.

Weitere Infos: www.sofa-ms.de, www.urantransport.de

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