EU muß Schweigen zu Oaxaca (Mexiko) beenden!

Pressemitteilung 2006/052 - Tobias Pflüger, MdEP - Berlin/Tübingen, 03.11.2006

Zum gewaltsamen Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen streikende Lehrer/innen und Oppositionelle im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca erklärt der Europaabgeordnete der Linksfraktion (GUE/NGL) Tobias Pflüger, Mitglied des Auswärtigen Ausschuss und Obmann der Linksfraktion (GUE/NGL) im Unterausschuss Sicherheit und Verteidigung des Europäischen Parlaments:

Wie lange will die Europäische Union noch zu dem gewaltsamen Vorgehen der mexikanischen Sicherheitskräfte gegen den legitimen Protest der streikenden Gewerkschafter und großer Teile der Bevölkerung im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca schweigen?

Gestern wurde das unabhängige Radio der Universität die "Stimme der Volksbewegung von Oaxaca" (APPO) von der PFP gestürmt. Dabei kam es zu schweren Auseinandersetzungen, die Universität wurde von der Bundespolizei eingeschlossen und mit Tränengasgranaten beschossen. Es gab viele Verletzte, Festgenommene wurden verschleppt.

Seit Tagen dringen Einheiten der militärisch ausgebildeten Bundespolizei Mexikos (PFP), sowie Soldaten der Bundesarmee gewaltsam in das Stadtzentrum von Oaxaca vor. Dabei wurden bereits mindestens vier Protestierende, sowie der US-Amerikanische Journalist Brad Will von indymedia getötet.

Wie mir Vertreter sozialer Initiativen in Oaxaca bestätigten, hat sich die Menschenrechtslage in Oaxaca seit der Amtsübernahme des Gouverneurs Ulises Ruiz enorm verschlechtert. Allein nach den ersten 100 Tagen Regierungszeit gab es über 20 politische Gefangene in Oaxaca, Grundrechte wie Bewegungs- und Meinungs- und, Versammlungsfreiheit werden massiv verletzt. Und was aktuell passiert ist ein regelrechter Krieg gegen die eigene Bevölkerung. Dieser Gouverneur muss endlich zurücktreten.

Es ist notwendiger denn je, internationale Solidarität mit den sozialen Bewegungen und der Bevölkerung Oaxacas in Mexiko zu üben, die sich mit bewundernswertem Mut und Ausdauer gegen diese Brutalität verteidigen.

Die EU ist aufgefordert alle ihr zur Verfügung stehenden diplomatischen Mittel auszuschöpfen um auf ein Ende des gewaltsamen Vorgehens zu dringen. Es ist in keiner Weise akzeptabel, dass die EU sich für weitere Handelserleichterungen mit Lateinamerika engagiert, aber die Augen vor diesen gravierenden Menschenrechtsverletzungen verschließt.

Demonstration "Solidarität mit den sozialen Bewegungen Oaxacas" am Samstag, 4.11., um 14h in Berlin auf dem Breidscheidtplatz.

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