PDS-Politiker droht Gemeinde mit Anwalt - Brendten-Gegner ohne Räume?

Pressebericht in: Garmischer Tageblatt - 25.04.2005

VON CHRISTOF SCHNÜRER Mittenwald - Die Organisatoren des 5. Geigenbau-Wettbewerbs (8. bis 29. Mai) haben Post bekommen. Aber nicht etwa von einem Teilnehmer oder Juroren, sondern von Europa-Abgeordneten Tobias Pflüger. Der fordert in einem Brief die Bereitstellung von Räumlichkeiten für die Zeitzeugen-Veranstaltung der Brendten-Gegner. Ein Ablehnungsschreiben ging postwendend nach Brüssel.

Darin teilt Rektor Eginhard Hoffmann dem Parlamentarier Pflüger mit, dass die "staatliche Einrichtung" wegen des gleichzeitig stattfindenden Geigenbau-Wettbewerbs selbst benötigt werde. Weiter heißt es: "Gerne kann Ihr Gewährsmann in einem persönlichen Gespräch sich von oben geschilderter Situation überzeugen."

Tobias Pflüger aus Baden-Württemberg, Mitglied der postkommunistischen PDS und der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN), hatte aber nicht nur um die Anmietung von Räumen in der Geigenbauschule (Konzertsaal und Innenhof), sondern auch um die Bereitstellung der Turnhalle in der Grund- und Hauptschule sowie des Ägidius-Jais-Saals in der Tourist-Information gebeten. "Mein Gewährsmann hat bereits überprüft, dass die Räume frei sind und auch nicht räumlich das internationale Geigenbautreffen, das gleichfalls in Mittenwald stattfindet, tangiert." Pflüger beruft sich bei seinem Ansinnen auf das Parteienrecht.

Ebenso weist der 40-jährige Politiker darauf hin, dass "die Genehmigung für ein großes Festzelt in Mittenwald aussteht". Die dezentral organisierten Hearings sollen während der Kundgebung live gesendet werden. "Für unsere Übertragungstechnik benötigen wir daher einen Stromanschluss." Die Schlussbemerkung Pflügers gleicht einer Drohung: "Ich weise Sie vorsorglich daraufhin, dass ich mir vorbehalte, die Anmietung der städtischen und freistaatlichen Räume gerichtlich durchzusetzen. Meine Rechtsanwältin ist bereits informiert."
Bei der Mitorganisatorin des Geigenbau-Wettbewerbs, Karin Schilling, sorgt die Depesche aus Brüssel für Kopfschütteln. "Ich sehe das als verzweifelte Suche nach Räumlichkeiten." Gleichwohl sei es "eine Frechheit, jemanden so unter Druck zu setzen."

Bleibt die spannende Frage: Wo werden die Gegner des Pfingsttreffens der Gebirgstruppe (15. Mai) auf dem Hohen Brendten nun ihre Veranstaltungen abhalten? Vom Turnverein hatten sie schon im Vorjahr eine Absage zur Anmietung der TSV-Halle erhalten. Beim Eisstadion ist`s ebenso schwierig, weil das seit Sommer 2004 von einem Privatinvestor angepachtet wurde.

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