Pressebericht, in: Volksstimme, 05.09.20057

146. Friedensweg

Feldjäger der Bundeswehr verhinderten gestern eine Wanderung von Teilnehmern am 146. Friedenweg durch das Bundeswehrgelände.

Colbitz. Feldjäger der Bundewehr verhinderten gestern die geplante Wanderung der etwa 50 Teilnehmer des 146. Friedensweges. Mit Gartengeräten, Gießkannen und Pfl anzmaterial ausgerüstet, wollten die Friedensaktivisten den militärischen Sperrbereich betreten und die Ausnahmeregelung „Frei für Land- und Forstwirtschaft“ für sich in Anspruch nehmen. „Betreten Sie den militärischen Sicherheitsbereich, werden wir Sie als Militärpolizei daran hindern“, machten die Feldjäger deutlich.

Die Teilnehmer der Demonstration zogen sich deshalb zu einem friedlichen Picknick an der Heidestraße zurück.

Auf der vorangegangenen Kundgebung hatten sie den Europa-Abgeordneten der Linksfraktion, Tobias Pflüger, begrüßt. Der Tübinger, der im Europäischen Parlament im Unterausschuss Sicherheit und Verteidigung tätig ist, war bereits zum 3. Mal Gast beim Friedensweg. Pfl üger schloss sich der Forderung der Initiative Offene Heide nach einer ausschließlich zivilen Nutzung der Colbitz-Letzlinger Heide an. „Die EU und die Nato planen hier Kriege und bereiten sie vor“, sagte er auf der Kundgebung und nannte ökologische und friedenspolitische Gründe für seine Ablehnung einer miltärisch genutzten Heide.

Mit dem PDS- Landtagsfraktions- Vorsitzenden Wulf Gallert sprach ein weiterer hochrangiger Politiker. Gallert erinnerte daran, dass früher auch Politiker anderer Parteien am Friedensweg teilgenommen hätten. „Ich hätte hier gern mehr politische Konkurrenz“, meinte der PDS-Politiker.

Von Burkhard Steffen